Was essen wir in der kalten Jahreszeit? – Was bietet die Region?
Im Winter essen wir Deutsche deutlich weniger Gemüse und Obst als im Sommer. Das ist schade, denn gerade in dieser Jahreszeit brauchen wir die Vitamine und weiteren Inhaltsstoffe aus frischem Gemüse und Obst, um die körpereigene Immunabwehr zu stärken.
Das heimische Angebot an Wintergemüse und Obst bei Direktvermarktern, auf dem Wochenmarkt und im Lebensmitteleinzelhandel ist vielfältig.
Gerade das Gemüse reicht von verschiedenen Rüben- und Kohlsorten über Lauch, Endivien- und Feldsalat bis zu Radicchio und Chicorée. Wintergemüse ist reich an Duft-, Farb- und Aromastoffen, die als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet werden. Für den typischen Kohlgeschmack sind z.B. verschiedene Glucosinolate verantwortlich, die positiv auf das Immunsystem wirken und unsere Körperzellen schützen.
Bei uns in der Ortenau wird auch Meerrettich angebaut. Die scharfe Wurzel mit hohem Vitamin-C-Gehalt und mit seinen reichlich enthaltenen Senfölen, die uns beim Reiben die Tränen in die Augen steigen lassen, stärken ebenfalls unsere Abwehrkräfte. Er schmeckt nicht nur mit Sahne zu Räucherfisch oder als Soße zu Tafelspitz, sondern auch hervorragend in Salatdressings, hellen Soßen zu Fisch oder als Suppe.
Bunt ist gesund!
Abwechslung in der Gemüseauswahl und bei der Zubereitung gewährleistet, dass wir mit den vielfältigen Inhaltsstoffen der unterschiedlichen Wintergemüse optimal versorgt werden. Kombinieren Sie verschiedene Gemüsearten wie z.B. Lauch mit Möhren oder Rosenkohl mit Möhren und Pastinaken.
Mit Rotkohl, Weißkohl, Grünkohl und Wirsing lassen sich vielseitige Gerichte zubereiten. Die Zugabe von Kümmel, Fenchel oder Anis bei Kohlgerichten macht diese bekömmlicher. Dünsten und Dämpfen sind ideale Zubereitungsarten um das Gemüse vitaminschonend zu garen. Besonders Vitamin C ist sehr hitzeempfindlich, deshalb sollte das Gemüse nicht zu lange erhitzt, sondern bissfest serviert werden. Bei Rosenkohl verkürzt sich die Garzeit, wenn er am Strunk kreuzförmig eingeschnitten wird. Beim Lauch gerne das Grüne mitessen, denn darin steckt 300 Mal so viel Beta-Carotin wie im weißen Teil des Gemüses.
Sauerkraut, traditionell aus Weiß- oder Spitzkohl hergestellt, ist ein besonders guter Vitamin-C-Lieferant. Die enthaltenen Milchsäurebakterien sorgen zusätzlich für ein positives Darmmilieu und somit einer Stärkung unseres Immunsystems.
Bei Salaten ist die Mischung Feldsalat mit Roter Bete oder Krautsalat mit geraspelten Möhren eine gesunde Kombination. Wer es etwas lieblicher mag, kann Möhren, Sellerie oder Rote Bete in Kombination mit Äpfeln zu einer erfrischenden Rohkost zubereiten. Ein paar gehackte Walnüsse dazu machen daraus eine Delikatesse.
Wie erkenne das regionale Angebot?
Regionales Wintergemüse schmeckt nicht nur besonders gut, es punktet auch beim Vitamin- und Mineralstoffgehalt, weil es frisch geerntet und auf kurzen Wegen transportiert wird. Dieser geht bei Importwaren mitunter auf den langen Transportwegen und durch die Lagerung verloren. Noch dazu ist das saisonale Angebot meistens recht preiswert.
Bei den, mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg gekennzeichneten Produkten handelt es sich um Lebensmittel in ausgezeichneter Qualität mit nachvollziehbarer Herkunft. Träger des Zeichens ist das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Monoprodukte, wie z.B. unverarbeitetes Gemüse und Obst mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg stammen zu 100% aus Baden-Württemberg.
Tipp: Wenn Sie saisonale Lebensmittel direkt beim Erzeuger im Hofladen oder Markt kaufen, erhalten Sie nicht nur besonders frische und geschmackvolle Lebensmittel, sie unterstützen zusätzlich die lokalen Landwirte und tun zugleich etwas für den Klima- und Umweltschutz.
Schauen Sie unter www.EZ-Ortenau.de auf unserer Homepage. Dort finden Sie neben weiteren Informationen und praktischen Tipps erprobte Rezepte wie z.B. Wirsingkuchen, Rosenkohlhirseauflauf, Rote-Bete-Aufstrich, Meerrettichcremesuppe, Rotkohl-Rohkost mit Meerrettich-Dressing oder fruchtiger Chicorée-Salat.
Guten Appetit!
Regionaler Einkauf- gut fürs Klima und die Gesundheit
Ein bisschen nachhaltig kann jeder- so der Titel unserer Schülermesse, die in den letzten 1 ½ Wochen vor den Sommerferien bei uns im Ernährungszentrum stattgefunden hat.
Der Fokus unserer Ausstellung lag auf der Lebensmittelverschwendung, da jährlich in den privaten Haushalten 78kg pro Person an Lebensmitteln weggeworfen werden. Vor allem Obst und Gemüse, aber auch Reste des Mittagessens und Brot- und Backwaren werden in großen Mengen von uns allen weggeworfen. Viele Lebensmittel werden so völlig unnötig produziert und somit werden wertvolle Ressourcen wie Ackerfläche, Wasser, Dünger und Energie vergeudet.
Bereits beim Einkauf der Lebensmittel können wir darauf achten, dass wir nur die Lebensmittel einkaufen, die wir auch benötigen. Also vorher den Kühlschrank kontrollieren und einen Einkaufszettel schreiben, das vermeidet den Kauf unnötiger Produkte. Die richtige Lagerung der Lebensmittel ist entscheidend um die gekauften Lebensmittel lange genießbar zu halten.
Um klimaschädliche Lebensmitteltransporte per Schiff oder Flugzeug mit hohem Co2-Ausstoß zu vermeiden, sollten wir Lebensmittel ohne weite Transportwege kaufen: Lebensmittel aus der Region!
Wer regionale Produkte kauft, der hilft mit, unsere Heimat zu erhalten und unterstützt aktiv die Landwirte und das Lebensmittelhandwerk aus der Region. Was für das Klima gut ist, ist auch förderlich für die eigene Gesundheit.
Regionales Obst und Gemüse wird reif geerntet, es enthält daher viel mehr Mineralstoffe und Vitamine und deutlich mehr sekundäre Pflanzenstoffe, die als besonders gesundheitsförderlich gelten. Vor allem schmeckt saisonales und regionales Obst und Gemüse viel besser, da sich das Aroma voll entfalten kann.
Jetzt im Sommer wächst vieles bei uns: Gemüsesorten wie Tomaten, Zucchini, Salat, Mangold, Gurken, eine Vielzahl an Beeren und Steinfrüchten wie Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen - da benötigen wir keine Ananas´ oder Bananen aus fernen Ländern.
Auch Fleisch, Fleischprodukte und Brot - und Backwaren sind regional die bessere Wahl: Wir können zurückverfolgen, wo das Getreide und die Tiere herkommen und unter welchen Bedingungen produziert wurden.
Eine klimafreundliche Ernährung bevorzugt vor allem pflanzliche Lebensmittel, da Sie in der Herstellung nicht so viel Co2 produzieren. Umso wichtiger ist es, bei den tierischen Produkten wie Eier, Milch und Milchprodukten sowie Fleisch und Fleischprodukten auf die Qualität und die Herkunft zu achten.: Am besten wir kaufen direkt bei Bauern, im Hofladen oder in der Bäckerei und Metzgerei vor Ort. Auch der Einzelhandel bietet regionale und saisonale Produkte an.
Doch Vorsicht, der Begriff "Region" ist gesetzlich nicht geschützt. Wir sollten uns nicht von unbestimmten Werbebegriffen wie "aus der Region" oder "von hier" täuschen lassen und auf konkrete Regionsangaben achten.
Da helfen das Regionalfenster oder das Bio-Siegel aus Baden-Württemberg. Hier ist Verlass auf geprüfte Qualität aus der Region.
Wir als Verbraucher haben es in der Hand! Wir entscheiden über die Nachfrage und somit über das Angebot im Einzelhandel, das sollten wir nutzen. Denn: „Ein bisschen nachhaltig kann jeder!“
Fleisch auf pflanzlicher Basis - Wie nachhaltig sind Ersatzprodukte?
Die Zahl der Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, steigt kontinuierlich an. Das ist erfreulich, leisten sie doch mit ihrem Verzicht auf Fleisch und Fleischprodukte einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.
Um den Verzicht bzw. die Ernährungsumstellung zu erleichtern, lässt sich die Lebensmittelindustrie viel einfallen und den Phantasien der Lebensmitteldesigner sind offensichtlich keine Grenzen gesetzt: Vegane Fertig-Burger und Schnitzel gibt es in vielen Variationen. Allerdings kommen die Fleischersatzprodukte nicht ohne Zusatzstoffe aus um den Geschmack, die Konsistenz und das Aussehen von Fleisch zu simulieren.
Auch gesundheitliche Gründe sprechen zunächst für Ersatzprodukte aus Hülsenfrüchten wie Soja, Erbsen, Lupine etc. Sie sind sehr proteinreich, cholesterinfrei und enthalten weitere wertvolle Nährstoffe.
Aber sind diese Fleischimitate tatsächlich so gesund, nachhaltig und klimabewusst, wie uns die Lebensmittelindustrie suggerieren möchte?
Wer genau hinschaut, erkennt, dass die Produkte mit Blick auf die Nachhaltigkeit sehr unterschiedlich zu bewerten sind.
Beim Klimaschutz spielen ökologische Aspekte wie Regionalität und Saisonalität der Lebensmittel eine große Rolle. Dies ist bei den pflanzlichen Ersatzprodukten nicht unbedingt gegeben. Soja wird mittlerweile auch bei uns angebaut, so dass sich die Transportwege deutlich reduzieren. Das ist leider nicht die Regel und folglich sollte auf die Herkunft der Ausgangsprodukte geachtet werden.
Die intensive Verarbeitung vieler Produkte ist sehr klimaschädlich. Außerdem gehen dabei Nährstoffe und Geschmack verloren, die mit Geschmacksverstärkern, Farb- und Aromastoffen oder Konservierungsstoffen kompensiert werden. So ist beispielsweise Tofu aus Sojabohnen, welcher relativ gering verarbeitet wurde, für das Klima besser, als texturiertes Sojafleisch – denn dieses wird mit hohem Energieaufwand und oft zahlreichen Zutaten hergestellt. Bei Fleischimitaten aus Bioanbau steigt die Gewissheit, dass es sich um gentechnikfreie Produkte und natürliche Zusatzstoffe handelt.
Fleischalternativen gelten als wertvolle Proteinlieferanten. Jedoch besteht bei gesunden Menschen kein Mangel an Protein und der Konsum solcher Imitate ist selbst für Vegetarier*innen und Veganer*innen nicht lebensnotwendig.
Unser Bedarf an Protein lässt sich ausreichend mit gering verarbeiteten proteinhaltigen pflanzlichen Lebensmitteln aus regionalem und saisonalem Anbau decken. An erster Stelle sind die Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen und Bohnen zu nennen, sowie Vollkornprodukte, Nüsse und Kartoffeln.
Hülsenfrüchte enthalten neben dem wertvollen Protein auch komplexe Kohlenhydrate und reichlich Ballaststoffe, die für eine gute Sättigung sorgen und einen günstigen Einfluss auf die Darmflora und unsere Verdauung haben. Sie sind sehr gut für Diabetiker geeignet und können den Cholesterinspiegel im Blut senken. Sie enthalten vor allem B-Vitamine, die entscheidend an vielen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt sind sowie Eisen, Magnesium, Calcium. Eine Vielfalt an sekundären Pflanzenstoffen, wirken bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose unterstützend. Die Leguminosen sind glutenfrei und damit gut für Zöliakiepatienten geeignet. Allerdings enthalten sie Purine, die von Gichtpatienten meist nicht gut vertragen werden.
In der Küche werden nicht die Hülsenfrüchte selbst, sondern die in den Hülsenfrüchten eingeschlossenen Samen verwendet und bieten als klimafreundliche Alternative zu Fleisch viele Variationsmöglichkeiten. Suppen, Salate oder Bratlinge aus Linsen, Bohnen und Co lassen sich ganz leicht selbst ohne künstliche Zusatzstoffe zubereiten.
Wenn wir unseren Fleischkonsum reduzieren und den Verzehr von Hülsenfrüchten erhöhen ist das ein echter Beitrag zum Klimaschutz und führt zu einer nachhaltigen, gesunden und ausgewogenen Ernährung.
Fangen wir damit an - Ein bisschen nachhaltig kann jeder!
Wer über diese Frage nachdenkt kommt zu dem Schluss- sehr viel!
Denn für die Produktion, Verarbeitung, Transport, Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln werden Energie verbraucht und Treibhausgase produziert. Der Bereich Ernährung ist in Deutschland für nahezu 20 % des durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausstoßes von CO2 verantwortlich. Dies zeigt, welchen großen Einfluss unsere täglichen Entscheidungen beim Einkaufen und Essen auf unser Klima haben.
Durch bewusste Änderungen in unserem Ernährungs-und Konsumverhalten kann jeder von uns einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wer beim Einkauf von Lebensmitteln zu regionalen und saisonalen Produkten greift, hat sich für kurze Transportwege und eine bessere CO2 Bilanz entschieden. Gleichzeitig bleibt die Wertschöpfung in der Region, Arbeitsplätze werden gesichert und unsere vielfältige Kulturlandschaft erhalten.
Sich bedarfsgerecht zu ernähren und gleichzeitig unseren Planeten zu schützen ist möglich!
Hierzu haben Wissenschaftler einen nachhaltigen Speiseplan der Zukunft (Planetary Health Diet) erstellt. Dieser enthält vor allem reichlich Gemüse, Vollkorngetreide, Obst, Hülsenfrüchte und Nüsse.
Der Ortenaukreis bietet für den Anbau von Obst und Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten und Kartoffeln klimatisch ideale Bedingungen. Nutzen Sie die Vielfalt der regionalen Angebote und bringen Sie Abwechslung und Farbe auf den Teller.
Für die Produktion von tierischen Produkten ist ein höherer Energieeinsatz notwendig und die CO2-Bilanz ist deutlich schlechter. Deshalb werden im Speiseplan der Zukunft nur kleine Portionen Milchprodukte und Fleisch empfohlen. Bei uns in Deutschland liegt der aktuelle Fleischverzehr bei rund 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr! Würden alle Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Menge von 300-600 Gramm Fleisch-und Fleischwaren pro Woche umsetzen, dann würden die ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen deutlich sinken und sich gleichzeitig positiv auf unsere Gesunderhaltung auswirken. Klasse statt Masse aus regionaler Erzeugung und artgerechter Tierhaltung sind ein Mehrpreis wert, der allerdings auch beim Erzeuger ankommen sollte
Wer unverarbeitete Produkte kauft und selbst daraus etwas zubereitet, weiß genau was er isst und kann den Zucker,-Salz und Fettgehalt selbst bestimmen.
Das ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für unsere Figur und unseren Geldbeutel. Gleichzeitig wird der Berg an Plastik-und Verpackungsmüll reduziert
Wer einen Wochenspeiseplan erstellt, den Einkauf plant und einen Einkaufszettel schreibt, lässt sich nicht so schnell zu Spontankäufen verführen.
Kaufen wir mehr als wir brauchen, besteht die Gefahr, dass Lebensmittel, für deren Herstellung Rohstoffe, Energie, Wasser und Arbeitskraft eingesetzt wurden, einfach in der Tonne landen. Dieses Schicksal erleiden in Deutschland rund 75 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf und Jahr. Das sind täglich rund 200 Gramm pro Person. Überwiegend werden Obst-und Gemüse, Brot und Backwaren sowie Reste von Mahlzeiten weggeworfen. Die Hälfte davon wäre vermeidbar.
Wertschätzung von Lebensmitteln und der Schutz unseres Klimas müssen mehr in unser Bewusstsein rücken und unser tägliches Handeln beeinflussen.
Jeder von uns kann einen Beitrag leisten. Lassen Sie uns heute damit beginnen!
Pflanzendrinks werden immer beliebter
Pflanzliche Alternativen zur Kuhmilch werden immer beliebter. Inzwischen greifen nicht nur
Allergiker oder Milchzuckerempfindliche zum Pflanzendrink. Die Zahl der Verbraucher die Tierisches aus Tierwohl-, Umweltschutz- und
Klimaschutzgründen vom Speiseplan streicht, wächst stetig.
In den Super- und Biomarktregalen findet sich eine ganze Bandbreite an pflanzlichen Drinks. Diese sind aus Getreide,
Nüssen, Hülsenfrüchten oder aus Kokosnüssen hergestellt.
Milch dürfen sich die pflanzlichen Produkte übrigens nicht nennen: Laut einer EU-Rechtsverordnung ist diese Bezeichnung nur Produkten vorbehalten, die von Säugetieren gemolken werden. Eine Ausnahme ist die Kokosmilch, da diese vor Inkrafttreten der Verordnung auf den Markt kam.
Worin unterscheiden sich Kuhmilch und pflanzlichen Kuhmilchalternativen?
Was die Ökobilanz betrifft, punktet vor allem die Pflanzenmilch - da für die Herstellung von Pflanzendrinks weniger Wasser, weniger Fläche und weniger Energie benötigt wird. Der Co2-Ausstoß ist viel geringer- auch das klimaschädliche Methan, welches die Kühe ausstoßen, fällt bei den pflanzlichen Alternativen weg.
Der Energiegehalt der Pflanzendrinks ist unterschiedlich. Figurbewusste können zu ungesüßten Kokos- und Mandeldrinks greifen, diese haben mit 13-21 Kilokalorien einen deutlich geringeren Energiegehalt als fettarme Kuhmilch mit 48 Kilokalorien auf 100 Gramm. Haferdrinks (46 kcal/100 g) und Reisdrinks (65 kcal/ 100g) sind energiereichere Pflanzendrinks. Es gibt spezielle Barista-Varianten, die sich durch den Zusatz pflanzlicher Öle viel besser aufschäumen lassen. Allerdings weisen sie dadurch einen höheren Fett- und Energiegehalt auf.
Die Kuhmilch hat einen deutlich höheren Eiweißgehalt, da kann nur die Sojamilch mithalten. Das tierische Eiweiß ist jedoch besser verfügbar. Auch beim Calciumgehalt gewinnt die Milch. Viele Hersteller reichern deshalb ihre Pflanzendrinks mit Calcium an, da die Versorgung bei Veganern kritisch sein kann. Pflanzendrinks enthalten Ballaststoffe und sind bei Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergie verträglich.
Zwar reduziert sich mit Pflanzendrinks das Risiko für Hormon- oder Antibiotikarückständen aus der Tierhaltung, aber Schadstoffe wie Arsen beim Reis oder Nickel aus Sojabohnen sind nicht auszuschließen. Daher ist es empfehlenswert die Pflanzenmilchsorten und zwischen den Herstellern zu wechseln und Bio-Qualität zu bevorzugen.
Ein genauer Blick auf das Etikett lohnt sich, da pflanzlichen Drinks oft Zucker und andere Zusatzstoffe zugesetzt sind. Auch Produkte ohne Zuckerzusatz haben nicht unbedingt einen geringen Zuckergehalt, da sie von Natur aus viel Zucker enthalten können.
Pflanzliche Drinks im Überblick
Es gibt Drinks auf Basis von Getreide wie Hafer, Dinkel, Hirse oder Reis und Pseudogetreide wie zum Beispiel Buchweizen oder Quinoa.
Alle Getreidedrinks sind von Natur aus eiweißarm. Aufgrund des natürlichen Kohlenhydratgehaltes von 7-9 Gramm pro 100 ml schmecken sie süß- deshalb sind sie als Grundlage für Müsli, Pudding und Porridge wie auch zum Backen so beliebt.
Hafer ist mit einem Marktanteil von 50 % die Nummer 1 der Getreidedrinks. Er enthält keine Laktose, kein Milcheiweiß und keine Sojabestandteile und ist für Allergiker und Laktoseintolerante sehr gut geeignet. Hafer ist ein heimisches Gewächs und lässt sich hier klimaschonend anbauen.
Zöliakie-Patienten sollten auf die Produkte aus Reis, Hirse, Buchweizen und Quinoa zurückgreifen, da diese kein Gluten enthalten und eine gute Milchalternative bieten.
Drinks auf Basis von Hülsenfrüchten sind sehr eiweißreich und haben einen ähnlichen Proteingehalt wie die Kuhmilch.
Die Sojadrinks waren die Vorreiter auf dem Markt. Soja ist reich an ungesättigten Fettsäuren und enthält viel Folsäure. Die Hülsenfrucht hat ähnliche Eigenschaften wie die Milch und lässt sich gut aufschäumen. Inzwischen gibt es auch Produkte auf Basis von Süßlupinen und Erbsen. Alle Hülsenfrüchtedrinks sind glutenfrei und enthaltenen den Emulgator Lecithin, der als Eiersatz sehr gut zum veganen Backen geeignet ist. Um eine wirklich nachhaltigere Alternative zu wählen, sollte auf die Herkunft geachtet werden: Soja aus Europa ist deutlich klimaneutraler als Soja auf gerodeten Regenwaldflächen in Südamerika.
Drinks aus Nüssen und Saaten erfreuen sich ebenfalls einer zunehmenden Beliebtheit.
Sie sind reich an Eiweiß, wertvollen Ölen und Vitaminen und sind laktose- und glutenfrei. Die Mandel ist die am häufigste verwendete Sorte, gefolgt von Haselnuss, Cashew-, oder Kokosnuss, aber auch Hanf- und Sesamsaat. Allerdings erzeugt die Produktion von Mandelmilch, die vor allem in Monokulturen in Kalifornien erfolgt, einen deutlich höheren Wasserverbrauch als Kuhmilch und hat lange Transportwege.
Was kosten die "Milch-Alternativen"?
„Echte Milch“ ist deutlich günstiger. Kuhmilch wird als Grundnahrungsmittel mit Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent eingestuft und bei Pflanzendrinks kommen die für Luxusprodukte veranschlagten 19 Prozent hinzu.