
Pressemitteilung 363 / 2017
Viel Lob beim Festakt / Jubiläumsschrift vorgestellt
Offenburg, 10. November 2017
– Mit einem Festakt hat das Amt für Landwirtschaft im Landratsamt Ortenaukreis am
Freitagnachmittag, 10. November, das 150-jähriges Bestehen der Fachschule für Landwirtschaft gefeiert. Rund 120 Gäste kamen
in den Großen Sitzungssaal im Landratsamt in Offenburg, darunter zahlreiche prominente Vertreter aus Verwaltung und Landwirtschaft,
ehemalige Absolventen sowie Lehrkräfte. Bei Grußworten, einem Festvortrag und einem Fachschultalk ließen die Festgäste
die Geschichte einer der ältesten noch bestehenden Kreiseinrichtungen Revue passieren, wandten aber auch den Blick auf die Gegenwart
und die Zukunft der landwirtschaftlichen Fachausbildung.
„Zahlreichen Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolgern wurden hier in den zurückliegenden eineinhalb
Jahrhunderten wichtige Schlüsselqualifikationen für eine erfolgreiche Unternehmensführung vermittelt“, würdigte
Martin Schreiner, Dezernent Ländlicher Raum, die unverzichtbare Rolle der Fachschule im Ortenaukreis in seiner Ansprache. „Das
Bildungsangebot unserer Fachschule ist ein ganz konkreter Beitrag zur Stärkung des Ländlichen Raums und zur Pflege und
Offenhaltung unserer reizvollen und touristisch hochwertigen Kulturlandschaft“, so Schreiner weiter.
Glückwünsche zum runden Geburtstag und viel Lob gab es von Staatssekretärin Friedlinde
Gurr-Hirsch MdL vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und dem Präsidenten des
Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), Werner Räpple.
„Eine gute Aus- und Fortbildung ist eine wichtige Grundlage für einen unternehmerischen Erfolg
in der Land- und Hauswirtschaft. Die Fachschule für Landwirtschaft im Ortenaukreis leistet auf diesem Gebiet seit 150 Jahren
hervorragende Arbeit. Zu diesem sehr schönen Jubiläum gratuliere ich ganz herzlich“, so die Staatssekretärin. Die
Fachschule habe frühzeitig und erfolgreich den Fokus auf fachschulische Ergänzungsangebote für den landwirtschaftlichen
Nebenerwerb gelegt. In diesem Bereich habe sie seit 20 Jahren eine Vorreiterrolle im Land inne. Ein gutes Bildungsangebot für das
Brennereiwesen runde das Bildungsangebot ab.
BLHV-Präsident Werner Räpple dankte den Lehrkräften und Studierenden für ihren
engagierten Einsatz und unterstrich die Bedeutung der Bildungseinrichtung für die Zukunft der Branche. „Der landwirtschaftliche
Berufsstand ist zwingend auf eine praxisorientierte, qualitative Ausbildung der beruflichen Nachwuchskräfte und Betriebsleiter
angewiesen, nur so bleibt die Landwirtschaft zukunftsfähig“, so Räpple.
Einblicke in die wechselvolle Geschichte der im November 1867 mit 19 Schülern gegründeten
Offenburger Kreislandwirtschaftsschule sowie der später eröffneten und wieder aufgegebenen Schulstandorte gewährte
Kreisarchivar Cornelius Gorka in seinem Festvortrag. Die druckfrische, unter fachlicher Leitung von Gorka erstellte Chronik
präsentierte anschließend Rainer Moritz, Leiter des Amts für Landwirtschaft und der Fachschule. Mit der Chronik liege
nunmehr eine umfassende und spannende Dokumentation zur Fachschulgeschichte des Ortenaukreises vor, die es verdient habe, nicht im
Bücherregal zu verstauben, sondern gelesen zu werden, freute sich Moritz.
Spannend, unterhaltsam und zugleich nostalgisch wurde es zum Schluss beim „Fachschultalk“. In
der von Agraringenieurin Anne Körkel moderierten Runde tauschten der aktuelle Amts- und Fachschulleiter Rainer Moritz, Herbert Gruber,
einer seiner Vorgänger, sowie ehemalige Schülerinnen und Schüler Erfahrungen von einst und heute aus und gaben dabei auch
die ein oder andere Anekdote zum Besten. Fachschule war und ist, so wurde deutlich, neben der Wissensvermittlung immer auch
persönlicher Austausch und Netzwerkbildung im und für den Ländlichen Raum.
Die Fachschule für Landwirtschaft in Offenburg ist eine der ältesten noch bestehenden
Kreiseinrichtungen. In diesem Jahr feiert die Fachschule ihr 150-jähriges Bestehen. Die erste Kreislandwirtschaftsschule wurde am 4.
November 1867 in Offenburg eröffnet. Weitere Schulgründungen folgten in Ettenheim, Rheinbischofsheim, Haslach, Altenheim,
Oberkirch und Achern. Bis auf den Standort Offenburg wurden diese in der weiteren wechselvollen geschichtlichen Entwicklung alle wieder
aufgegeben.
Die Fachschule dient bis heute vor allem den landwirtschaftlichen Familienbetrieben als wichtige Aus- und
Fortbildungseinrichtung in den Fachrichtungen Land- und Hauswirtschaft. In den vergangenen Jahren hat sich die kreiseigene Schule durch das
spezialisierte Ausbildungsangebot im Brennereiwesen über die Ortenau hinaus einen Namen gemacht. In Baden-Württemberg gibt es nur
noch in Weinsberg eine vergleichbare Schuleinrichtung.

Über die druckfrische Chronik „150 Jahre Fachschule für Landwirtschaft im
Ortenaukreis“ freuten sich (v.l.n.r): Dieter Blaeß vom Regierungspräsidium Freiburg, Hans-Jörg Körkel,
Vorsitzender des Vereins Landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen e.V., BLHV-Präsident Werner Räpple, Rosa Karcher,
Präsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden, Cornelius Gorka, Kreisarchivar und Autor der Chronik, Landtagsabgeordnete Marion
Gentges, Martin Schreiner, Dezernent Ländlicher Raum, Herbert Gruber, ehemaliger Amts- und Fachschulleiter, Moderatorin Anne
Körkel, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Fachschullehrer Stefan Kury, Amts- und Fachschulleiter Rainer Moritz, Helmut
Lehmann vom Regierungspräsidium Freiburg sowie Fachschullehrerin Maria Gille.

Erfahrungen aus dem Schulleben von einst und heute tauschten der aktuelle Amts- und Fachschulleiter, Rainer
Moritz, einer seiner Vorgänger, Herbert Gruber, sowie die ehemalige Schülerin Brigitte Graf aus Oberkirch, Moderatorin Anne
Körkel und die Fachschulabsolventin aus 2013, Christine Armbruster aus Oberwolfach aus.